Die Prostata, zu Deutsch „Vorsteherdrüse“ genannt, sitzt zwischen der Harnblase und der Beckenbodenmuskulatur. Sie schmiegt sich als kastaniengroßes Organ um die Harnröhre herum und liegt direkt vor dem Enddarm. Deshalb kann sie von dort aus auch bei einer ärztlichen Untersuchung ertastet werden.

Die Prostata besteht aus etwa 50 Drüsen, die in die Harnröhre münden und etwa 20 % der Samenflüssigkeit bilden. In der Prostata wird das männliche Geschlechtshormon Testosteron aus dem Hoden durch das Enzym 5-Alpha-Reduktase in das biologisch viel aktivere Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt.

Die Prostata wächst von der Jugend bis zum Alter von 20 Jahren, bis sie ein Gewicht bis etwa 25 Gramm erreicht. Erst ab einem Alter von etwa 40 Jahren beginnt sie, wieder langsam und unbemerkt zu wachsen. Dies betrifft fast alle Männer: Im Alter von 90 Jahren weisen 90 % aller Männer eine Vergrößerung auf, in der Gruppe der 70-Jährigen sind es schon 40 %.

Die Prostata kann in unterschiedliche Zonen eingeteilt werden. Ein bösartiger Prostatakrebs bildet sich meist im außenliegenden Bereich und führt daher zu geringen Beschwerden, ist dann aber im weiteren Verlauf bei einer Untersuchung tastbar. Die gutartige Prostatavergrößerung, von der so viele Männer betroffen sind, ist in der Zone anzutreffen, die direkt die Harnröhre umschließt.

Damit wird auch schnell klar, welche Probleme dies bereitet. Zum einen wird die Harnröhre eingeengt und das Wasserlassen wird dadurch erschwert. Zum zweiten kann die Blase nicht vollständig entleert werden, was immer wieder zu starkem Harndrang führt, der auch die Nachtruhe empfindlich stört. In ausgeprägten Fällen wird der Harn zurückgestaut bis in die Niere.

Wie kommt es zur gutartigen Prostatavergrößerung?

Wir wissen bislang nur, dass ein gestörtes Zusammenspiel der Geschlechtshormone eine Rolle spielt. Außerdem bilden Stammzellen zu viele neue Zellen, die auch hormonabhängig eine längere Lebensdauer als im Normalfall aufweisen. Je nach Ausprägung der Symptome verordnet der Arzt eine medikamentöse Therapie oder rät zu einem operativen Eingriff, in dem das übermäßige Zellgewebe abgetragen wird.

Befindet sich die Prostatavergrößerung noch im Anfangsstadium, bremsen verschiedene pflanzliche Wirkstoffe das weitere Wachstum. Hier sind vor allem Brennesselwurzel, Kürbiskerne und Granatapfelextrakt als Kombi-Präparat zu nennen. Auch Selen, verschiedene Vitamine, Omega3- Fettsäuren sowie Zink schützen die Prostata und lindern die Beschwerden einer Reizblase.

MEIN BESONDERER TIPP

Ein paar Verhaltensregeln erleichtern den Alltag: Möglichst über den Tag hinweg gleichmäßig viel trinken, jedoch abends ab etwa 19 Uhr wenig trinken. Ein Ausstreichen der Harnröhre nach dem Wasserlassen verhindert das Nachträufeln. Alkohol, Kaffee sowie scharfe Gewürze wirken eher verstärkend auf die Symptome.

 

 

Artikel von Dr. Holger Isensee


Hinweis: Dieser Artikel ist zuerst in der „Apothekenzeitung Gesundheit“ erschienen. Ausgabe: Oktober • Dezember 2017.


Herausgegeben von dem Apotheker-Ehepaar Dr. Holger Isensee und Stephanie Isensee aus Pforzheim, in enger Kooperation mit DR.LECHNER© und MensSana.

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