Alles Leben auf der Erde braucht die Sonne. Auch wir Menschen haben eine ganz besondere Beziehung zur Sonne mit ihren lebensspendenden Strahlen.

Das Sonnenlicht wirkt als wichtiger Impulsgeber für unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Scheint nach einer Schlechtwetterperiode endlich wieder die Sonne, so fühlen wir uns heiter. Die dunkle Jahreszeit schlägt uns dagegen aufs Gemüt.

Werfen wir einen Blick auf das Sonnenlicht. Licht besteht aus Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge. Das sichtbare Licht können wir mit unseren Augen als Farben wahrnehmen.

Licht mit längerer Wellenlänge wird als Infrarotstrahlung bezeichnet. Dieses Licht nehmen wir als Wärme wahr. Therapeutisch nutzt man es in der Infrarotlampe.

Licht mit kürzerer Wellenlänge als das sichtbare Licht nennen wir ultraviolettes Licht, kurz UV-Licht. Es wird nochmals in UVA- und UVB-Strahlung wichtige Auswirkungen auf unsere Haut. UV-Licht im Übermaß führt zu Hautschäden wie Sonnenbrand, Sonnenallergie und verstärkter Hautalterung.

Auch der gefürchtete Hautkrebs kann durch zu viel UVStrahlung ausgelöst werden. Die Menschheit hat sich während der Evolution hervorragend angepasst, um die positiven Effekte der Lichtwirkung zu nutzen und gleichzeitig die schädigenden Wirkungen auf die Haut einzudämmen.

Im Frühjahr, sobald die Sonne länger scheint, beginnt der Aufbau unseres Haut-Schutzschilds. Sobald wir uns der Sonne aussetzen, greifen zwei Schutzmechanismen: Zum einen verdickt sich die Haut innerhalb weniger Tage, bis nur noch ein Viertel der Strahlung in tiefere Hautschichten eindringen kann.

Zum zweiten bildet die Haut Schutzpigmente, das sogenannte Melanin, das zur Bräunung der Haut führt. Dieser Prozess dauert einige Tage und führt dazu, dass wir durch Ausbildung weiterer Schutzund Reparaturmechanismen vierzigmal mehr Strahlung vertragen als vorher.

Die Fähigkeit, diesen Schutzschild wirksam aufzubauen, ist von Mensch zu Mensch verschiedenen. Der Eigenschutz der Haut bis zur Ausbildung eines Sonnenbrands reicht von fünf Minuten bei sehr empfindlichen, hellhäutigen Menschen bis zu 30 Minuten bei dunkleren Hauttypen.

Verstärkt wird die Intensität der Sonnenstrahlung zusätzlich im Gebirge sowie am Meer, wo der UV-Anteil höher ist. Fahren wir im Urlaub in den Süden und braten in der Sonne, so fehlt der Haut die Zeit, um einen wirksamen Schutzschild aufzubauen. Um Sonnenschäden zu vermeiden, greifen wir zu einem wunderbaren Hilfsmittel: Wir tragen den Sonnenschutz, den die Haut noch nicht gebildet hat, einfach von außen auf.

Damit können wir die Eigenschutzzeit um den angegebenen Lichtschutzfaktor verlängern. Ganz konkret bedeutet das, dass man durch ein Produkt mit Lichtschutzfaktor 30 bei einer mittleren Eigenschutzzeit von etwa 10 Minuten rund fünf Stunden in der Sonne bleiben kann, bis sich ein Sonnenbrand entwickelt.

Ein paar generelle Regeln fürs Sonnenbad sollte man zudem beachten: Damit das Produkt gut wirkt, sollte man sich schon eine Stunde vor dem Sonnenbad eincremen und nach dem Baden nachcremen. Wiederholtes Auftragen erhöht den Schutz nicht, sondern erhält ihn lediglich aufrecht. Kleidung erhöht den Schutz.

Um die Mittagszeit ist die Strahlung am höchsten; zu dieser Zeit vermeidet man am besten direkte Sonneneinstrahlung. Empfindliche Zonen wie Dekolleté und Nacken immer gesondert schützen. Bitte auch an den Sonnenschutz für die Kopfhaut denken! Ein hochwertiger Sonnenschutz muss neben pflegenden Bestandteilen sowohl UVA- als auch UVB-Filter enthalten.

Es gibt für jeden Geschmack das passende Produkt: Spray, Milch, Öl oder Creme. Lassen Sie sich bei uns beraten, welche Formulierung am besten zu Ihnen passt. Die Pflege nach dem Sonnenbad ist für die sonnenstrapazierte Haut übrigens genauso wichtig wie der eigentliche Lichtschutz.

Mittlerweile gibt es After-Sun-Produkte, die die körpereigenen Reparatursysteme nachahmen und Hautschäden reparieren. Vorsicht: Ein wirksamer Sonnenschutz verhindert die Vitamin-D-Bildung in der Haut, was den häufigen Mangel an diesem wichtigen Vitamin in unseren Breitengraden noch verstärkt.

MEIN GANZ BESONDERER TIPP:

Der Aufbau des Schutzschilds wird am besten auch von innen unterstützt. Pflanzliche Carotinoide und Lycopin sowie bestimmte
Vitamine verbessern den eigenen Lichtschutz und beugen der Hautalterung vor.

Artikel von Dr. Holger Isensee


Hinweis: Dieser Artikel ist zuerst in der „Apothekenzeitung Gesundheit“ erschienen. Ausgabe: Juli • September 2018.


Herausgegeben von dem Apotheker-Ehepaar Dr. Holger Isensee und Stephanie Isensee aus Pforzheim, in enger Kooperation mit DR.LECHNER© und MensSana.

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